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Wilson Nebelkammer

Die Kammer ist ähnlich >dieser< aufgebaut. Nur ist sie deutlich größer. Da sie nur für visuelle Beobachtung gedacht ist wurde auf eine Blitzeinrichtung verzichtet.
Die Kammer unter Druck gesetzt. Dazu wird Luft über ein Filter mit einem Kompressor in die Kammer gepumpt. In der Kammer befindlicher Alkohol verdampft und es stellt sich ein stabiles Gemisch aus Luft und Alkoholdampf ein. Wird nun die Kammer wieder entspannt sinkt die Temperatur des Dampfes schlagartig, der Dampf kommt in den Zustand der Übersättigung. Der Alkohol kondensiert als Nebel in feinen Tröpfchen die vorzugsweise an den durch die Strahlung gebildeten Ionen entstehen. So wird der Weg der Strahlungsteilchen sichtbar.
Ein sehr wichtiger Parameter einer Wilsonkammer ist das Expansionsverhältniss, d.h. der Druck in der Kammer vor und nach der Expansion. Ist es zu klein entsteht nur wenig Übersättigung und es werden kaum Tröpfchen gebildet. Ist es zu groß entstehen die Tröpfchen auch ohne Kondensationskeime und es entsteht nur dichter Nebel. Der Wert des Expansionsverhältnisses hängt von vielen Faktoren (Kammerflüssigkeit, Temperatur, geometrische Verhältnisse, Dauer der Expansion, u.s.w.) ab. Bei dieser Kammer mit einem 1:1 Gemisch von Isopropanol und Wasser wurde ein Wert zwischen 1:1,25 und 1:1,3 gefunden. Das rechte Oszillogramm zeigt den Druckabfall in der Kammer während der Expansion. Die Abfallzeit beträgt etwas weniger als 100ms.
   
Die elektrische Schhaltung ist relativ simple. Es ist eine Ablaufsteuerung für die verschiedenen Phasen des Betriebs und ist mittels eines Arduino realisiert.
1. Feldspannung ein, LED aus, Expansionsventil zu
2. Auf Start warten
3. Kompressor einschalten, Kompressorventil auf
4. Kammerdruck aufbauen bis SetPoint.
5. Kompressor aus, Kompressorventil zu, Feldspannung aus, LED ein
6. Expansionsventil auf
7. Spuren sind zu sehen
8. wie 1. u.s.w.
   
Rechts ein Avi-Film vom Betrieb der Kammer. Um nicht auf zufällige Hintergrund-Radioaktivität angewiesen zu sein wurde ein Americium Prüfstrahler in die Kammer eingebaut.
Das rechts unten im Bild sichtbare Strahlenbüschel stammt von den Alphastrahlen dieser Quelle.
Zusätzlich wird die vom Kompressor angesaugte Luft durch eine Kammer gesaugt in dem sich ein Glühstrumpf befindet.
Ältere Glühstrümpfe für Gaslaternen sind mit verschiedenen Salzen , darunter auch eine Thoriumverbindung präpariert um die Lichtausbeute zu erhöhen. Durch den radioaktiven Zerfall des Thorium entsteht ständig das kurzlebige Radon. Dieses Radon wird mit der Luft in die Kammer gesaugt wo es unter Alpha-Emission zerfällt. Diese Alphapartikel haben eine wesentlich höhere Energie als die des Americium deshalb sind auch die Spuren viel länger.
   
 

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