Ionisationskammer  
      
     | 
  
   
     
      
         
          | Prinzip: | 
         
         
          Eine der ältesten 
            Detektoren für ionisierende Strahlen ist die Ionisationskammer. 
            Schon Marie und Pierre Currie verwendeten bei der Entdeckung des Poloniums 
            und Radiums eine Art der Ionisationskammer für Aktivitätsmessungen. 
            Eine Ionisationskammer besteht aus zwei Elektroden die über ein 
            empfindliches Strommessgerät mit einer Spannungsquelle verbunden 
            sind. Durchquert ein ionisierendes Teilchen den Gasraum zwischen den 
            Elektroden werden die gebildeten Ionen durch das elektrische Feld 
            zu den Elektroden beschleunigt und am Strommessgerät kann ein 
            Strom gemessen werden. Dieser Strom ist allerdings sehr klein und 
            zur Messung sind hochempfindliche Geräte notwendig.  
            Je nach den Erfordernissen der Messung sind sehr verschiedene technische 
            Ausführungen der Ionisationskammer bekannt. In der einfachsten 
            Ausführung besteht eine Ionisationskammer aus einem aufgeladenem 
            Blättchenelektrometer. Der durch die Strahlung einsetzende Ionisationsstrom 
            entlädt das Elektrometer und aus der Entladezeit kann auf die 
            Intensität der Strahlung geschlossen werden. | 
            | 
         
       
      
         
          | Aufbau: | 
         
         
          | Für den Selbstbau eignet sich der 
            zylinderförmige, konzentrische Aufbau. Diese Anordung bietet 
            ein gute Abschirmung der empfindlichen Messelektrode. Die zu messenden 
            Ströme sind meist im Picoampere Bereich, eine gute Abschirmung 
            gegen Netzbrumm und sonstige Störungen ist deshalb zwingend erforderlich. 
            Ebenso muss das Auftreten von Kriechströmen zwischen Messelektroden 
            verhindert werden. Diese Kriechströme werden durch einen geerdeten 
            Schutzring zwischen den die Elektroden tragenden Elektroden verhindert. 
           | 
         
       
      
         
            | 
            | 
         
         
          | Die Vorspannung sollte so hoch gewählt 
            werden das alle Ionen auf den Elektroden gesammelt werden aber noch 
            keine Stossionisation des Füllgases eintritt. Die im Anfangsbereich 
            lineare Strom/Spannungs Kennlinie einer Ionisationskammer weist aber 
            einer bestimmten Spannung eine Sättigung auf.  | 
         
         
          | Ab dieser Spannung wird der Strom dann 
            nur noch von der einfallenden Strahlung bestimmt.Je nach Abmessungen 
            der Kammer werden einige Hundert Volt zur Erreichung dieses Betriebszustands 
            benötigt.Besonders Augenmerk verdient der Stromverstärker. 
            Da der Innenwiderstand der Ionisationskammer sehr hoch ist muss der 
            Eingangswiderstand des Verstärkers entsprechend hohe Werte aufweisen. 
            Füher waren hierzu aufwendige Schaltungen mit speziellen Elektrometerröhren 
            notwendig. Mittlerweile werden bessere Daten mit Operationsverstärkern 
            erreicht. Schon der Allzweck OP TLC 271 weist Biasströme 
            von weniger als einem Picoampere auf während es spezielle Elektrometer 
            OP's wie der AD 515 auf einige Femtoampere bringen. | 
         
       
     | 
  
   
     
      
         
          | Schaltung: | 
         
         
          Die Eingangsstufe 
            mit einem TLC 271 in Elektrometerschaltung ist direkt an der Kammer 
            angebracht und besitzt eine Spannungsverstärkung von 3,5. Der 
            Eingangswiderstand beträgt 10 Gigaohm. Nach einem Tiefpass (11 
            ms) folgt einer weiter Verstärker mit einstellbarer Verstärkung 
            (1,10,100). Ein weiter Verstärker erlaubt eine Offset-kompensation 
            und ändert die Polarität um eine positive Ausgangsspannung 
            zu erhalten, eine positive Ausgangsspannung ist Voraussetzung für 
            eine einfache Verarbeitung des Signals im PC.  
            Die positive und negative Versorgungsspannung für die OP's wird 
            mit einem aktivem Spannungsteiler erzeugt. Die Vorspannung für 
            die Kammer beträgt 30V und wird über eine Verdopplerschaltung 
            erzeugt.  | 
            
           | 
         
       
     | 
  
   
     
      
         
          | Betrieb: | 
         
         
          | Zum Test wurde 
            der Auffängerelektrode über einen hohen Widerstand von 1000 
            Gigaohm ein einstellbarer Referenzstrom zugeführt. Aus dem Diagramm 
            ist zu sehen, dass sich ein Strom von 10 Femtoampere gerade noch vom 
            Rauschen abhebt, während ein Strom von 50 Femtoampere gut messbar 
            ist. Man sieht, dass auch der billige Operationsverstärker TLC 
            271 durchaus in der Lage ist kleinste Ströme zu messen.  | 
            | 
         
         
          Das rechte Diagramm zeigt 
            die Kennlinie der Kammer mit verschiedenen Teststrahlern. Den größten 
            Effekt mit ca. 1,5 pA geben die Alpha Strahlen eines Americium-241 
            Strahlers aus einem Rauchmelder. Die schwächer ionisierenden 
            Beta Strahlen des Strontium-90 Präparat ergeben trotz höherer 
            Aktivität einen Strom von 250 fA. Nur etwa 100 fA Ionisationsstrom 
            erzeugt die Strahlung eines Thorium getränkten Glühstrumpfes. 
            Sehr gut ist das Sättigungsverhalten der Kennlinie zu sehen. 
            Die Sättigungsspannung ist bei den kleinen Abmessungen der Kammer 
            und den kleinen Strömen erstaunlich niedrig. Selbst beim Americium 
            Strahler beträgt sie nur einige Volt, so dass die interne Vorspannung 
            der Kammer von 30V völlig ausreicht. | 
            | 
         
       
     | 
  
  
    
      
         
          | Messung der Halbwertszeit von Thoriumemanation | 
         
         
          Thoriumemanation ( Thoron oder Radon 220) 
            ist ein radioaktives Edelgas das laufend aus Thoriumpräparaten 
            gebildet wird. Thoron zerfällt mit der kurzen Halbwertszeit von 
            56 sec. Zur Bestimmung der Halbwertszeit wird die Luft über einem 
            Thorium enthaltenden Glühstrumpf im Kreislauf durch die Ionisationskammer 
            gepumpt.  
            Nach dem Einschalten der Pumpe steigt der Ionisationsstrom durch die 
            Aktivität des Thorons stark an und nach einigen Minuten stellt 
            sich ein Gleichgewicht ein. Nach dem Ausschalten der Pumpe zerfällt 
            dsa in der Ionisationskammer verbliebene Thoron mit seiner Halbwertszeit 
            und aus der Abklingkurve der Aktivität kann die Halbwertszeit 
            bestimmt werden.  | 
            | 
         
         
            | 
          
            
           | 
         
       
     | 
  
   
    | An die geglätteten Abfallkurve wie eine Exponentialfunktion 
      angepasst. Aus dieser Funktion kann die Abfallzeit auf 50% Aktivität 
      mit zu 52,8 sec bestimmt werden. Der amtliche Wert beträgt wie erwähnt 
      56 sec. | 
  
   
    |   |