große Diffusions Nebelkammer
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Aufbau: Diese Diffusions Nebelkammer arbeitet nach dem gleichen
Prinzip wie ihre >>kleine
Schwester<<, ist nur mit einer deutlich größeren
Beobachtungsfläche von 25 x 35 cm ausgestattet.
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Kühlung: |
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Auch diese Kammer arbeitet
mit einer Peltierkühlung (eine ursprünglich vorgesehene
Kompressorkühlung erwies sich als zu leistungsschwach, und erfordert
noch eine Menge Entwicklungsarbeit). Verwendet werden 12 Peltierelemene
vom Typ TEC1-12705T125. Die Elemente haben eine max. elektrische Leistung
von 76W und dabei eine Kühlleistung von 47W. Diese 12 Elemente
sind in der Lage die Beobachtungsplatte in 15 min auf die erforderliche
Temperatur von tiefer -20°C zu kühlen. Die dabei anfallende
Leistung von ca. 500W wird mit Kühlwasser entfernt. Elektrisch
sind die 12 Peltiers in drei Stränge zu jeweils vier Elemente
geschaltet. und ziehen bei 40V Betriebsspannung ca. 10A Strom.
Die rechte Kurve ist ohne die themische Last des kondensierenden Alkohols
(Kondensationswärme) gemessen, im realen Betrieb liegt die Endtemperatur
je nach Kühlwasserfluß und Temperatur bei -17 bis -23°C |
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Verdampfer: Die schwarz
lackierte Beobachtungsplatte ist samt dem Kühler schaumisoliert
auf einer PVC Platte aufgebaut. Zur seitlichen Beleuchtung dienen
zwei Leuchtstoffröhren links und rechts. Die beiden Verdampferrinnen
werden durch gebogene Kupferröhrchen (hinten, links und rechts)
mit Alkohol versorgt. Geheizt werden die Rinnen durch in V2A-Röhrchen
eingezogenen Widerstände. Da die Rinnentemperatur und somit die
Verdampfungsrate des Alkohols stark vom Füllstand der Rinnen
abhängt wird die Heizertemperatur mit einer einfachen Zwei-Punkt-Regelung
eingestellt. Zur Temperaturmessung der Verdampfer, der Beobachtungsplatte
und des Kühlers werden Pt 100 Widerstände verwendet. |
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Grundplatte: Die Bausteine
sind auf einer 50 x 45 cm großen Chasisplatte angebracht. Rechts
hinten das Netzteil zur Versorgung der Peltierelemente und der Alkoholverdampfer.
Die Betriebsleistung der Peltierelemente von ca. 500W erfordert einen
starken Trafo, und hochkapazitive Kondensatorbank zur Glättung.
Das kompakte Hochspannungsnetzteil, welches aus einem Fotokopierer
stammt, liefert ca.
4 kV zur Versorgung des Gitters. Eine Selbstbau Schlauchpumpe fördert
den Alkohol mit ca. 1ml/s in die Verdampferrinnen.
Die Regelung, links hinten, basiert auf einer Schaltung mit einem
16F84 PIC Mikroprozessor. Die Temperatur des Kühlers, der Bodenplatte
und der Verdampfer werden gemessen und über ein
7-Segment Display angezeigt. Die Verdampfer-temperatur wird auf einen
zwischen 30 und 70°C einstellbaren Sollwert geregelt. Auch die
Kühler-temperatur wird vom Prozessor überwacht und bei einer
Überschreitung von 50°C (z.B. Kühlwasser-ausfall) werden
die Peltierelemente abgeschaltet. |
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Auf der Frontplatte
ist neben einer umschaltbaren Temperaturanzeige für die Kühler-,
Heizer- und Bodenplatten Temperatur eine kleine Probenkammer angebaut.
In dieser können Materialen ( im Bild die Gewebeprobe eines Glühstrumpfes)
eingebracht und auf ihre Emanationsfähigkeit untersucht werden.
Auf Knopfdruck wird eine Pumpe eingeschaltet und bläst einen
schwachen Luftstrom durch die Probenkammer weiter in das aktive Volumen
der Nebelkammer. Durch die Probe entwickeltes Gas, wie Radon oder
Thoron gelangt so in die Kammer und kann durch die stattfindenden
Zerfälle nachgewiesen werden |
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Der vollständige
Schaltplan kann links als PDF-Datei geladen werden. Bei Interesse
kann auch der Assembler Code des Mikroprozessors zur Verfügung
gestellt werden (>Email<) |
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Die Kammer mit aufgesetzter
innerer Haube. Diese Haube mit Silikonkautschuk verklebtem Glas schliesst
das Alkoholdampf gesättigte Volumen ab. Auf der Deckplatte ist
ein Gitter aus dünnen Drähten zu sehen. Dieses Gitter liegt
auf einem Potential von ca. -4kV Das so erzeugte ein elektrische Feld
beseitigt Restionen und trägt wesentlich zur Klarheit der Spuren
bei. Ein Test zeigte das eine negative Hochspannung deutlich bessere
Ergebnisse bringt als eine positive. Weiter werden die Drähte
und somit die Deckscheibe mittels elektrischem Strom geheizt wodurch
ein Beschlagen der Deckscheibe mit Alkohol verhindert wird. Der erforderliche
Heiztrafo (5V 2A) verlangt durch das hohe Potential eine gute Isolation
und wurde deshalb auf einen Ringkern mit hochspannungsfester Litze
selbstgewickelt. |
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Betrieb: |
Die Inbetriebnahme war relativ
problemlos. Nach einer Füllung mit Propanol sind schon nach ca.
10 Minuten und bei |
ca. -12°C die ersten Teilchenspuren
zu sehen. Die Temperatur der Bodenplatte scheint auch für klare
Spuren nicht so entscheidend zu sein wie eine korrekte Verdampfungsrate
und somit Alkoholdampfdichte. Die optimale Temperatur der Verdampferrinnen
liegt bei dieser Kammer bei 58°C. Eine höhere Temperatur
ergibt zwar eine höhere Empfindlichkeit, vorallem die schwer
sichtbaren Elektronenspuren werden deutlicher, aber die Kammer neigt
dann auch zur störenden Wirbelbildung. |
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Nicht ganz einfach ist es die Spuren mit einer
Fotokamera zu fotografieren, da man nicht weiß wann Spuren
erscheinen. Die Sichtbarkeit der Spuren beträgt weniger
als eine halbe Sekunde, man sollte also einen schnellen Finger
am Auslöser (geübte Revolvermänner wären
eindeutig im Vorteil) haben und auch eine Kamera mit geringer
Auslöseverzögerung. Die verwendete
Fuji Finepix S1 pro macht da einen guten Eindruck. |
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