Röntgen-Spektroskopie
WDX
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Grundsätzliches:
die Spektroskopyie der Röntgenstrahlen erfolgt analog zur Spektroskopie
des sichtbaren Lichts mit Beugungsgittern. Aufgrund der kleinen Wellenlänge
der Strahlung verwendet man aber keine geritzten Gitter sondern die natürliche
Gitterstruktur von Kristallen. Der Physiker Max von Laue kam schon 1912
auf diese Idee, und das entsprechende, erfolgreiche Experiment führten
im selben Jahr Friedrich und Knippling durch.
Für den interessierenden Wellenlängebereich, um 100 pm eignen
sich z.B. Kochsalz-, Flussspat oder Lithiumfluoridkristalle.
Mathematisch wird die Beugung durch die Bragg-Gleichung beschrieben. |
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LiF |
d = 403 pm |
CaF2 |
d = 546 pm |
NaCl |
d = 562 pm |
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Die Röntgenröhre
wurde aus KF-Teilen zusammen gebaut. Als Kathode wird ein Glühlämpchen
(2,7V 0,3A) mit entferntem Glaskolben verwendet. Um den Aufbau zu
Erleichtern wird die Kathode hochgelegt, mit dem negativen Pol der
HV-Quelle verbunden, sodaß die Anode geerdet werden kann. Das
erfordert natürlich einen hoch isolierten Heiztrafo.Auf die mit
einer 45° Schräge versehene Anode können Plättchen
aus verschiedenen Materialen fufgebracht werden. Die Röhrenspannung
beträgt 15 bis 25 kV der Strom 0,3 bis 1mA. Aufgrund der niedrigen
Leistung kann auf eine Kühlung der Röhre verzichtet werden |
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Die folgenden Messungen wurden
mit einem Lithiumfluorid-Krístall gemacht. Der nutzbare Bereich
des Geräts reicht von etwa 97 pm
( Selen K-Linie) bis zu 250 pm (Titan K-Linie). Am unteren Ende wird
der Ablenk-Winkel zu klein und die Spannung an der Röntgenröhre
zu niedrig, am oberen Ende kommt die zunehmende Absorption der Luft
für langwellige Röntgenstrahlung ins Spiel.
Alle Messungen wurden mit einer Kollimatorblende von 1,5 mm Durchmesser
und einer Spaltblende mit 1mm Breite vor dem Detektor durchgeführt.
Die Spektrallinien sind ziemlich schmal und nehmen nur einen Bereich
von ca. 0,3 ° ein. Die Auflösung der Drehmechanik könnte
durchaus größer sein um die wirkliche Form der Linien zu
erfassen. In der rechten Grafik sind die K-Alpha-Linien der Elemente
Selen bis Titan dargestellt. Die fehlenden Elemente Arsen, Zink, Kobalt
und Vanadium standen leider in passender Form nicht zur Verfügung |
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Natürlich ist auch die Analyse von Legierungen
und Mischungen möglich. Bei nahe beieinander liegenden Elementen
können sich die Linien teilweise überlagern, z.B. die K-Alpha-
Linie des einen Elements mit der K-Beta Linie des anderen. Trotzdem
ist eine Zuordnung meist leichter möglich als im optischem Bereich. |
Interessant ist der Vergleich
mit einem kommerziellem Gerät, hier ein EDX-Analysegerät
der Firma Röntec, das als Zusatz für Elektronenmikroskope
gedacht ist. Beim Vergleich der Spektren ist zu beachten das im linken
Bild die X-Achse in Winkelgraden, rechts aber in Energieeinheiten
skaliert ist, die Darstellungen somit seitenverkehrt sind |
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Mit Hilfe einer verbesserten
Röntgenröhre und einem anderen >Detektor<
konnten auch Elemente mit Strahlung kürzerer Wellenlänge gemessen
werden. Yttrium, Zirkonium, Niob und Molybdän in der ersten Ordnung
und Palladium und Silber in der zweiten Ordnung. Das Zählrohr 18504
weist in diesem Bereich nur eine sehr kleine Empfindlichkeit auf. Die Pin-Diode
BPW34 hingegen ist hier sehr empfindlich, versagt aber bei Wellenlängen
größer 150 pm ( Kupfer Ka). |
Ein großer Nachteil
der Methode ist aber dass die Probe in einer Form vorliegen muss die ein
Abpumpen bis in den Hochvakuumbereich erlaubt. Leicht flüchtige und
niedrig schmelzende Stoffe scheiden hier aus. Zudem muss die Probe elektrisch
leitfähig sein.
Diese Beschränkungen gelten nicht für die Fluoreszenzspektroskopie.
Hierbei wird das zu untersuchende Material durch Bestrahlung mit Röntgenstrahlung
zur Fluoreszenz angeregt. Die Fluoreszenzstrahlung enthält dann die
gesuchte die charakteristischen Strahlung der Probe. Die Bestrahlung kann
auch in normaler Atmosphäre erfolgen und elektrische Leitfähigkeit
ist auch nicht notwendig. |