Wilson-Nebelkammer
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Grundlagen:
Schon 1886 entdecke C.T.R. Wilson, ein schottischer Gelehrter, das ionisierende
Strahlung die Bildung von Nebel in einer übersättigten Atmosphäre
auslösen kann. In den folgenden Jahren wurden die dazu notwendigen
Apperaturen weiter entwickelt sodaß er 1911 Spuren einzelner Teilchen
fotografieren konnte.
Ausführlicher wird die Arbeitsweise der
>Wilson-Kammer< dort aufgezeigt. |
Aufbau:
Der Aufbau hier begnügt sich mit den Materialien und Komponenten
die schon am Anfang des 20. Jahrhunderts erhältlich waren. Aluminium
wurde zu dieser Zeit kaum als Konstruktionsmaterial verwendet, üblicherweise
wurden wissenschaftliche Geräte aus Messing gebaut. Nur wenige Kunststoffe
standem dem Instrumentenbauer zur Verfügung. Allen voran Hartgummi
(Ebonit, Kammmasse), Zelluloid und Galalith. Später kammen dann die
Phenolharze wie Bakelit und Hartpapier hinzu. |
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Die Kammer arbeitet
nach dem Wehrmeisterprinzip. Das heißt, die Kammer wird
über ein Ventil unter Überdruck gesetzt. Dann wird
zur Expansion die Luft wieder abgelassen. So kann auf trennende
Membranen oder Kolben verzichtet werden. Aber es muss dafür
gesorgt werden das mit der Luft kein Staub in die Kammer gelangt,
dazu dient ein Filzfilter in der Pumpleitung. Des weiteren müssen
von Zeit zu Zeit ein paar Tropfen Alkohol auf den Filzbezug
in der Kammer geträufelt werden
Da der notwendige Überdruck weniger als ein Bar beträgt
kann die Kammer mit einer Fahrradpumpe gefüllt werden.
Die Auslösung der Expansion erfolgt mit einem Handhebel.
Beleuchtet wird das Kammervolumen mit zwei Soffittenlampen.
Zur Entfernung von Hintergrundionen wird die Lochplatte mit
Filzbezug auf eine Spannung von einigen Hundert Volt gelegt. |
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Betrieb:
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Zum Test wurde eine Americium-Quelle
in der Kammer montiert und einige Tropfen Isopropanol auf den Filz
geträufelt. Zuviel schadet hier nur, etwa 10 Tropfen sind vollkommen
ausreichend.
Nun ist viel Geduld gefragt, da die nach dem Verschließen die
Kammer noch viel Staub enthält und nach der Expansion nur dichter
Nebel zu sehen ist. Nach einiger Zeit, vielleicht nach 100 oder 200
Expansionen werden die ersten Spuren sichtbar. Der erforderliche Kammerdruck
beträgt etwa 1,35 bar. Da vor jeder Expansion die Kammer mit
der Fahrradpumpe gefüllt werden muss ist die Prozedur wirklich
mühsam.
Wenn dann endlich Spuren sichtbar werden sind sie auch noch schwierig
zu fotografieren.
Will man schöne Teilchenspuren sehen und fotografieren sollte
man den Aufbau wie folgt ändern.
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1. |
Expansion mit Magnetventil statt Handauslösung |
2. |
Füllen mit kleinem Kompressor statt Fahrradpumpe |
3. |
Beleuchtung mit Blitzlampe statt Glühlampen |
4. |
Ein- und Ausschalten der Hochspannung über
Relais |
5. |
Ablaufsteuerung zum Ausführen der einzelnen
Schritte |
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Dann wär's aber natürlich nicht länger
ein Retrogerät!
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