Elektromagnet (in Arbeit)
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Grundlagen: Für viele Experimente wird ein starkes Magnetfeld
benötigt. Soll das Feld in einem größeren Volumen aufrecht
erhalten werden kann der Aufwand für die erforderlichen Spulen und
Eisenkerne sehr groß werden. Man kennt die Bilder der Riesenmagnete
von Teilchenbeschleunigern. Im Wesentlichen sind für den Bau eines
Magneten größere Mengen von Eisen und Kupfer erforderlich wodurch
die Teile ziemlich schwer werden. Bei der Dimensionierung der Spulen hat
man die Wahl zwischen vielen Wicklungen und wenig Strom oder wenigen Wicklungen
und viel Strom, für das erzeugte Feld ist nur das Produkt von Wicklungszahl
und Strom maßgebend. Der Kern sollte aus möglichst reinem Eisen
(Weicheisen ) bestehen. Einfacher erhältlich als Weicheisen und ebenfalls
brauchbar ist kohlenstoffarmer Werkzeugstahl mit der Bezeichnung St37.
Der Stahl hat auch den Vorteil weniger anfällig für Rost zu
sein. Der im Folgenden beschriebene Magnet wurde für einen Elektronenbeschleuniger,
ein >>
Mikrotron<< gebaut.
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Aufbau: Das Mikrotron benötig mäßiges Feld
von circa 200 mT in einem flachen, zylinderförmigen Volumen
von 150 mm Durchmesser und einer Höhe von 27 mm. Da das Mikrotron
mit einem konstanten Feld betrieben wird kann der Kern massiv sein,
Wirbelstromverluste durch die fehlende Schichtung des Eisenkerns
sind nicht zu befürchten
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| Der Eisenkern
des Magneten besteht aus je 4 Platten mit 12 mm Stärke und 132,
b.z.w. 145 mm Durchmesser. Zwei 6 mm dicke quadratische Platten bilden
mit vier Eisenstangen das Joch, den magnetischen Rückflusspfad.
Die Spulen aus 0,8 mm CuL Draht haben je 180 Windungen und einen Widerstand
von einem Ohm, sie können ohne größere thermische
Probleme mit 5 Ampere belastet werden. |
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Betrieb:
Zur Messung des Magnetfeldes wird ein Hallsensor SS496 von Honeywell
verwendet. Der linke Graph zeigt das Ergebniss der Messung. Man sieht
das bei einem Strom von 7 Ampere gerademal 61 mT erreicht werden.
Für das Mikrotron je nach Beschleunigungsenergie werden zwischen
66 mT (102 keV) und 167 mT (255 keV) benötigt. Deshalb ist es
sinnvoll den Magnet im Pulsbetrieb zu verwenden. Im Pulsbetrieb können
die notwendigen Felder erreicht werden ohne Probleme mit der Spulenkühlung
zu bekommen und des Magnetron des Mikrotrons wird ohnehin gepulst.
Die für die ersten beiden Moden des Mikrotrons geforderten 66
mT und 84 mT scheinen auf jeden Fall machbar. |
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| Für das Mikrotron ist
aber nicht nur die Höhe des Magnetfelds wichtig sondern auch
die Konstanz über der Fläche. Deshalb wurde der Hallsensor
am beweglichen Arm eines XY-Schreibers angebracht. Der XY-Schreiber
wird über einen DA-Wandler vom Compuer angesteuert und die Messdaten
des Hallsensors mit einem AD-Wandler im Compuer gespeichert. Der Erregerstrom
betrug 3 Ampere. Die Messwerte wurden in Farben kodiert und das Ergebnis
ist im rechten Bild dargestellt. Man sieht das das Feld über
die gesamte Fläche die nötige Konstanz aufweist. |
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