Der Funkenzähler wurde 1944 von S. Rosenblum aus dem Geiger'schen
Spitzenzähler von 1938 entwickelt. Die neue Konstruktion vermied
einige der Nachtteile die dem Spitzenzähler noch anhafteten.
Bei Funkenzähler wird durch eine hohe Spannung die an dünnen
Drähten anliegt eine hohe Feldstärke und eine Koronaentladung
entlang des Drahtes erzeugt. Durchfliegt ein ionisierendes Teilchen
das Gebiet der Korona eskaliert diese zu einer lokalisierten Funkenentladung.
Eine ausreichende Ionisation für diesen Prozess bewirken nur
Alphateilchen und nur auf diese ist der Spitzenzähler empfindlich.
Starke Beta- oder Gammastrahlung bleibt wirkungslos. Da der Funkenzähler
aus nur wenigen Teilen besteht kann er leicht nachgebaut werden
und ist ein einfaches und anschauliches Experiment da die Strahlung
durch entstehenden Funken direkt sichtbar und hörbar wird.
Aufbau:
Der Zeichnung
entsprechend besteht der Rosenblum'sche Funkenzähler aus einem
Gitter dünner positiv geladener Drähte die über eine
negative Metallfläche gespannt sind. Wichtig ist der konstante
Abstand aller Drähte von der Oberfläche. Dazu dienen die
beiden Glasröhren über die die Drähte gespannt werden.
Die Kanten der Alukathode sind abgerundet um Randeffekte durch scharfe
Kanten zu verhindern.
Die Glasröhren haben
einen Durchmesser von 7,5 mm und die Kathode ist aus 6 mm Flachmaterial
sodass sich ein Abstand von 1,5 mm ergibt. Der genaue Abstand ist
nicht wichtig, entscheidend für die Funktion ist de Konstanz
des Abstandes. Der Stahldraht hat einen Durchmesser von 0,125 mm.
Auch hier ist das genaue Maß unkritisch, Werte zwischen 0,05
und 0,2 mm können verwendet werden. Auch das Material spielt
keine Rolle, nur sollte der Draht stark genug sein um straff gespannt
zu werden ohne zu reißen. Die Bodenplatte ist aus einseitig
kaschiertem Platinenmaterial in das zur Befestigung des Drahtes Lötnägel
eingesetzt werden. Der Kupferbelag auf der Unterseite bildet mit der
Alukathode die zur Funktion erforderliche Kapazität. Dieses Drahtgitter
erinnert an einen Eierschneider aus der Küche und wahrscheinlich
könnte man auch ein solches Teil für unsere Zwecke missbrauchen.
Betrieben wird der Zähler mit einer Gleichspannung von 3 bis
6 kV.Da der Zähler, ähnlich wie Geigerzählrohre ein
Plateau in der Charakteristik aufweist muss die Betriebspannung nicht
stabilisiert werden.
Bei einem Arbeitswiderstand
von 100 bis 200 Megaohm wird die Spannung an den Drähten durch
den Koronaeffekt selbst stabilisiert. Zur Demonstration benötigt
der Zähler keine weitere Beschaltung, die Alphastrahlung wird
durch die sichtbaren Funken detektiert. Die Helligkeit und Lautstärke
der Funkenentladung kann durch einen parallel geschalteten Kondensator
noch erhöht werden. Aber auch der Anschluss an einen elektronischen
Zähler ist problemlos möglich da die durch die Funken entstehenden
Impulse eine sehr hohe Amplitude von etwa 50V aufweist. Das untere
Oszillogramm zeigt den mit 50 ns sehr kurzen Zählpuls. Das rechte
Diagramm zeigt den Einsatz des Zählers bei einer Spannung von
3,5 kV.
Betrieb:
Mit der Americiumquelle aus
einem Rauchmelder (ca. 10kBq) erhält man im Zählplateau
circa 1700 Impulse pro Minute. Der Nulleffekt des Zählers ist
sehr klein. Bei einer Betriebsspannung von 4 kV konnte während
einer Messzeit von zwei Stundenohne Quelle kein Impuls registriert
werden. Auch die Empfindlichkeit für Betastrahlung geht gegen
Null. Ein Sr 90 Betaquelle mit 40 kBq ergab während der eine
Stunde dauernden Messzeit mit 4 kV Betriebsspannung keinen Impuls.
Der Film,rechts, zeigt den
Einsatz der Funken bei der Annäherung der Alpha Strahlenquelle
Demoaufbau:
Für eine öffentliche Demonstration
wurde ein neuer Funkenzähler wie der >
Spitzenzähler < , in ein geschlossenes Plexiglasgehäuse
eingebaut. So wird sowohl die Gefahr einer Berührung mit Hochspannung
führenden Leitungen gebannt wie auch die Alphastrahlung der eingebauten
Americium-Quelle komplett abgeschirmt.
Auch hier wird zur einfachen Hochspannungserzeugung der bewährte
Kaltkathodenlampen-Inverter verwendet. Der höheren notwendigen
Spannung wegen, aber mit einem 6-stufigem Vervielfacher.