Spitzenzähler
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Allgemeines: |
Der Spitzenzähler wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Geiger
und Greinacher entwickelt. Der Zähler erlaubte erstmals die
Detektion einzelner Teilchen auf elektrischem Weg. Einzelne Teilchen
konnten bislang nur sehr mühsam mit dem Spinthariskop bestehend
aus Szintillationsschirm und Mikroskop gemessen werden.
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Der Spitzenzähler arbeitet
wie das später entwickelte
>>Geiger-Müller-Zählrohr<< mit Gasverstärkung.
Wie bei einer einfachen >>Ionisationskammer<<
werden durch die einfallenden Teilchen Ladungsträger erzeugt.
Durch das hohe elektrische Feld werden diese Ladungsträger so
beschleunigt dass sie wiederum weitere Ladungsträger aus dem
Füllgas erzeugen. |
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So entsteht eine Ladungsträgerlawine die an den
Messelektroden einen gut messbaren Spannungsimpuls erzeugt. Das benötigte
hohe elektrische Feld wird beim Spitzenzähler durch die scharfe
Spitze erzeugt. Der kleine Krümmungsradius der Spitze ergibt
schon bei vergleichsweise niedrigen Spannungen hohe Felder. |
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Der Aufbau eines einfachen
Spitzenzählers ist nicht schwer. Im einfachsten Fall genügt
ein Aludöschen und eine Nähnadel. Die Nadel wird auf eine
geeignete Buchse gelötet. Die Buchse muss für die anliegenden
Spannungen geeignet sein, z.B. MHV oder SHV Buchse. Auch eine normale
BNC-Buchse kann ausreichen sofern der Isolator sehr sauber ist damit
keine Störpulse erzeugt werden.
Als Betriebsgas ist normale Luft bei Atmosphärendruck ausreichend,
man sollte aber darauf achten das kein Staub in die Anordnung kommt,
da auch dieser Störpulse auslösen könnte.
Verschiedene Autoren empfehlen eine Behandlung der Spitze, z.B. Ausglühen,
um die Empfindlichkeit zu steigern
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Mit einer unbehandelten Nähnadel
beginnt die Zähltätigkeit bei etwa 2000 V Spannung und erreicht
ein Plateau bei etwa 3000 V |
Die Alpha-Teilchen einer Americiumquelle
ergeben eine Mikrosekunde lange Impulse die eine Amplitude von 130
Millivolt haben. |
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Demoaufbau:
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Für Demonsstrationszwecke wurde der
Spitzenzähler samt Netzteil und einer Quelle (Am242
ca. 30 kBeq) in ein Plexiglasgehäuse eingebaut. Diese Gehäuse
schützt sowohl vor der Hochspannung und verhindert auch ein Austreten
der Alpha-Strahlung der Quelle. Die Quelle ist drehbar gelagert sodass
sie auch vom Zähler weg gedreht werden kann.
Die Hochspannungsquelle arbeitet mit einem Inverter für Kaltkathodenlampen.
Diese Inverter gibt's als Zubehör zum Computer Modding. Mit Ihnen
lassen sich auf einfachste Weise HV-Netzgeräte für kleine
Leistung (< 10W) und Spannungen von einigen 10 Kilovolt aufbauen.
Je nach gewünschtem Ausgangsspannungsbereich wird die Vervielfacherkette
bemessen, in diesem Fall 4-stufig. Die genaue Aussgangsspannung wird
über die Betriebsspannung des Inverters eingestellt. Dazu wird
die Betriebsspannung von einem Emitterfolger erzeugt. An der Basis
des hier verwendeten Transistor liegt eine, mittels Wendelpoti einstellbare
Spannung.
Die eingestellte Hochspannung kann mit einem eingebautem Vorwiderstand
und einem extern angeschlossenem Vielfachmessgerät gemessen werden.
Dabei entspricht ein Strom von 100 µA einer Spannung von 10
kV |
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Links unten ein Schaltplan
des Geräts im PDF-Format und rechts ein Video das den Messvorgang
zeigt. |
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